Nationalheld

Jeanne d’Arc wurde im Alter von 19 Jahren hingerichtet und posthum heilig gesprochen

Als Nationalheld bzw. Nationalheldin bezeichnet man Personen, die Teil des politischen Mythos einer Nation sind.

Der politische Mythos um Personen, die idealisiert und zu Nationalhelden gemacht werden, dient der Personalisierung der Geschichte. Die Komplexität geschichtlicher und politischer Prozesse wird auf diese Weise aus dem Geschichtsbild einer Gesellschaft ausgeblendet und auf wenige Faktoren reduziert. Die Berufung auf Nationalhelden erzeugt den Eindruck einer historischen Tradition und Kontinuität, „so dass die Gegenwart als Ergebnis der Leistung der mythisch verklärten Person gesehen wird“.[1]

Damit erfüllt die Erzählung von Nationalhelden wie auch andere politische Mythen eine sinnstiftende Funktion für die Gemeinschaft. Als „Erzieher des ganzen Volkes“[2] sollen die Nationalhelden mit ihrem stilisierten Vorbild und ihrer historischen Leistung den Mitgliedern der Nation eine Handlungsorientierung bieten.

  1. Heidi Hein-Kircher: Politische Mythen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 11-2007, S. 26–31, hier S. 27.
  2. Hein-Kircher, S. 30.

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